In der Holzlieferantenliste, die der Kurat Josef Metzler 1838 unter folio 2046 ins Verfachbuch Feldkirch eintragen ließ, wird an 1. Stelle das Haus Meschach Nr. 341, Besitz Nummer 1935 von Josef Anton Mittelberger (Anm: 5.7.1797-9.5.1848) angegeben.
Die Mittelberger waren ein alteingesessenes Geschlecht in Meschach, bereits 1514 ist ein Hans Mittelberger in Meschach urkundlich nachzuweisen. Obiger Jos. A. Mittelberger übernahm 1823 den elterlichen Hof auf dem Spallen Nr. 25 und heiratete im selben Jahr Maria Agatha Bell *1797. Seine Ehefrau verstarb am 9.5.1832 im Alter von 35 Jahren und hinterließ drei minderjährige Kinder.
Josef Anton verlegte seinen Wohnsitz vom Spallen in die Parzelle Hof und heiratete im September 1832 Maria Katharina Beck aus Planken (Liechtenstein). Er hatte mit seiner zweiten Frau weitere sieben Kinder, als er im Mai 1848 im Alter von 50 Jahren verstarb.
Die Witwe konnte auf Grund erheblicher Schuldenlast das Anwesen nicht halten, sodass ein riesiger Besitz, Haus und Hof mit 87 Viertelland Grund und Boden (mehr als 2 Hektar) versteigert wurden.
Über den Engelwirt Josef Wieland kamen im Mai 1852 der Lehrer Josef Anton Lampert (1828-1874) und seine Ehefrau Anna Maria Lampert (1816-1888) durch Kauf in den Besitz des Hauses samt Hofstatt.
In der Urmappe von 1857 ist das Haus auf der Bauparzelle .430 mit der Hausnummer Meschach Nr. 399 signiert. Besitzer: Josef Anton Lampert , Lehrer. (Anm: 2022 Meschach Haus Nummer 3)
Steuerfassionen um 1866: Lampert Josef Anton „Lehrers“ besitzt das Wohnhaus auf Bp . 430 und verschiedene Grundstücke, u.a. die „Gadenstatt“ belastet mit jährlich 4 Pfund Käse an die Grafschaft Hohenems. Josef Anton Lampert hält 2 Kühe, 1 Jährling und 2 Kälber.
1875 werden sämtliche Realitäten des verstorbenen Josef A. Lampert sen. seinem gleichnamigen Sohn Josef Anton Lampert jun. (1853-1926) zum Preis von 1.250 Gulden testamentarisch zugeeignet. Dieser war wie sein Vater ebenfalls Lehrer, Organist und Mesner in Meschach.
Foto von Klaus Dünser: Jos. A. Lampert jun. und Gattin Kreszentia geb. Bell mit ihren 7 Kindern: Mathilda 1893, Friedolin 1894, Rupert 1897, Siegfried 1898, Alfred 1899, Eduard 1900 und Heribert 1903
1893 und 1914 Holzlieferantenliste: Lampert Josef Anton jun. Lehrer, betreibt eine Stickmaschine
1927, nach dem Tod von oben genanntem Lehrer wird Eduard Lampert Besitzer dieses Anwesens.
1955 Einwohnerverzeichnis: Eduard Lampert 1900-1991, Landwirt; Oliva Lampert geb. Bischof Hausfrau 1903-1957, Kinder: Lampert Josefine1929-1985; Lampert Anna *1932 verehl. Kern; Lampert Siegfried 1932-2020; Lampert Warmund 1939-2004 (Anm: Laura Lampert 1927-2003 verehl. 1949 mit Johann Seeber und Angelika Lampert 1930-2001 verehel. mit Josef Nägele in Fraxern sind nicht abgebildet, sie waren bereits verheiratet und ausgezogen)
Am 29. November 1991 verstarb Eduard als ältester Meschacher Mitbürger.
Sein Sohn Siegfried Lampert übernahm den elterlichen Bauernhof und verkaufte das Haus Meschach Nr. 3
im Jahr 1992 an seinen Arbeitskollegen bei der Baufirma Wilhelm & Mayer Ernst Burtscher aus Koblach.
Am 15.10.1994 wurde Ernst Burtscher auf dem Bergfriedhof in Meschach beigesetzt.
1999 Einwohnerverzeichnis: Häusle Martin
2022 bewohnt der Sohn von Ernst, Robert Burtscher dieses Haus.
Georg Schwab
Meschiger Kirchablättle, Ausgabe Dezember 2022