In der Urmappe von 1857 ist auf der Bauparzelle .521, das Haus Meschach Nr. 402 eingetragen. Besitzer ist Josef Oberhauser (1801-1877) Meschach 438 verheiratet seit 5.5.1828 mit Maria Josefa Sonderegger (1805-1870).
1862 wird der Sohn obiger Eltern, nämlich Franz Josef Oberhauser (1832-1908) als Besitzer der Bauparzelle .521 Wohnhaus und Stall samt mehrerer Grundparzellen ausgewiesen. Der Steuerkataster 1866 verrät uns, dass im Stall 2 Kühe, 2 Jährlinge und 2 Kälber stehen und im Haus Nr. 3 von Frz. Jos. Oberhauser eine Stickmaschine betrieben wird.
Beim Großbrand in Meschach am 10.Mai 1890 ist u. a. auch dieses Haus samt Stall und Sticklokal völlig abgebrannt.
Mehr über dieses Brandunglück ist im nächsten „Meschiger Kirchablättle“ zu erfahren.
1891 tauschte Franz Josef Oberhauser den Brandplatz Bp .521 mit der Brandruine auf Bp .434 im Besitz seiner Schwägerin Agatha Büsel. Johann Georg Oberhauser (1843-1907) und seine Gattin Agatha Büsel (1843-1897), seit 1872 verheiratet, bauten das Haus neu auf. Das Ehepaar hatte sechs Kinder: Konrad 1874-1945, Maria Anna 1876 verehel. Peter in Fraxern, Josefine 1877-1953, Agatha 1878-1964, Anton 1881-1937 und Albert Oberhauser 1886-1979.
Am 12.8.1897 verstarb Agatha Oberhauser geb. Büsel. Laut Testament erbten ihre oben angeführten 6 Kinder das Anwesen zu gleichen Teilen.
1910 zahlte Anton Oberhauser (1881-1937) seine Geschwister aus, übernahm das Elternhaus als Alleineigentümer und heiratete 1911 Maria Dünser 1887-1969 vom Thüringerberg. Laut Holzlieferungsbeschluss 1914 der Kuratie Meschach war Anton Oberhauser „Johann Georgs“ Besitzer der BP.521, Haus Meschach Nr. 3 und betrieb in einem Zubau eine Stickmaschine.
Auf Grund des Kaufvertrages vom 7.9.1917 ging das Haus von Anton Oberhauser in den Besitz von Otto Marte (1896-1971) Bauer Am Hof 1, über. Quellen: Historisches Grundbuch Feldkirch, Nägele Ulrich Schachtel 77
Im August 1923 erwarb der Meschacher Lehrer Josef Anton Lampert der Jüngere obiges Anwesen von Otto Marte und verschrieb es 1924 je zur Hälfte seinem Sohn Friedolin Lampert (1894-1973) und dessen Gattin Elisabeth Lampert geb. Halbeisen (1898-1961) aus Ebnit. „Friedl“ war Mesner in Meschach von 1921 bis 1971 unter den Kuraten Wendelin Müller, Alois Knecht, Rudolf Kiene und unter den Pfarrern Jakob Gut und Otto Feuerstein. Hausname: "Mesmers".
Fridolin Lampert 1894-1973
Elmar Lampert am Blasebalg
Aus Krankheitsgründen musste er 1971 sein Mesneramt an seinen Sohn Walter Fritz Lampert weitergeben.
Marktgemeinde Götzis, Wohnungsverzeichnis um 1936: Fridolin Lampert, Meschach 3 (ab 1941 Haus Nr. 4)
Von den 7 Kindern obiger Eltern zogen Elvira, Marlies, Ferdinanda und Mathilde Lampert „ans Land“, drei ledige blieben im Elternhaus: Walter Fritz Lampert (1931-2016) wohnte und arbeitete mit seinen Geschwistern Herta (1925-2006) und Elmar (1937-2008) viele Jahre im Haus, seit 1941 Meschach Nr. 4; Walter übernahm 1971 auch das Mesneramt in der Filialkirche St. Wolfgang in Meschach von seinem Vater. Etwa seit 2005 wurden die landwirtschaftlichen Flächen verpachtet: erst an Paul Giesinger, Schafbauer aus Koblach, später an den Zimmermeister Peter Hörmann aus Götzis.
Nach aufwändigen, liebevollen Renovierungs- und Umbauarbeiten in den Jahren 2020 bis 2022 durch Helga Nachbaur und Emil Bell erstrahlt jetzt das „Mesnerhaus“ wieder in vollem Glanz.
Georg Schwab 2023