Meschach Nr. 5 Besitz Nr.: 1950 BP .432 GP 4135
Grundzins 6 ½ Pfund Butter an die Grafschaft Hohenems (bis Sept. 1848)
Katharina Lampert (1761-1844) war mit Johann Oberhauser (1760-1810) verheiratet und hatte mit ihm 7 Kinder. Nach dem Tod ihres Gatten heiratete die Witwe 1813 Johann Marte (1783-1840) vom Götznerberg, von Beruf Schneider, was der Sippe den Hausnamen „Schnieders“ einbrachte. Diese 2. Ehe blieb kinderlos.
In der Holzlieferantenliste 1838 steht an 2. Stelle: Johann Marte, Haus Nr. 342
Katharina Oberhauser geb. Lampert vererbte 1844 per Testament das Anwesen ihrem mj. Enkel Johann Oberhauser (1830-1893), der auch in der Urmappe 1857 als Besitzer des Hauses Meschach Nr. 400, Bp .432 ausgewiesen wird.
1863 verkaufte Joh. Oberhauser die BN 1950, Bp .432 mit 20 Viertelland Wiese (ca. 60 Ar) an Josef Anton Lampert (1814-1872), der auch ein Anwesen auf der Egg besaß.
1873 erbten die mj. Söhne Josef Anton (1856-1936) und Johann Georg Lampert (1858-1925) obige Realität zum gemeinsamen Eigentum. Im März 1890 kaufte Johann Georg Lampert seinem Bruder dessen Hälfteanteil ab und wurde Alleineigentümer.
Schon 6 Wochen später, am 10. Mai 1890 brach in diesem Haus ein Feuer aus, das bei heftigem Föhnwind schnell 6 Wohnhäuser
(eines davon ein Doppelhaus) 6 Ställe und 3 Sticklokale in kurzer Zeit völlig einäscherte. Sieben Familien wurden obdachlos.
Da alle Häuser aus Holz und mit Schindeldächern gedeckt waren, entstand inklusive der Fahrnisse ein Schaden von mindestens 20.000 Gulden, der nur teilweise durch Versicherungen gedeckt war. Zum Wiederaufbau mussten Kalk, Sand, Steine, Holz etc. vom Tal herauf getragen werden.
Bald nach diesem schrecklichen Ereignis wurde eine sogenannte „Milde Sammlung“ für die Abbrändler von der Bezirkshauptmannschaft Feldkirch bewilligt. Das Sammelergebnis ergab nach 3 Monaten 803 Gulden, 8 Franken und 9 Mark; ein Komitee sorgte für die gerechte Verteilung der Gelder.
Johann Georg Lampert und Gattin Anna Maria Kathan mit damals 5 Kindern kamen für einige Jahre im oberen Götznerberg Nr. 45 unter, kauften ein Grundstück „am Scholler“ und errichteten um 1909 ein neues Haus samt Schiffle-Sticklokal (heute Berg Nr. 8 Kuno Lampert).
Das abgebrannte Haus in Meschach verkaufte Joh. Georg Lampert dem ebenfalls brandgeschädigten Franz Josef Oberhauser (1832-1908 Enkel der oben genannter Katharina Oberhauser geb. Lampert) der dieses Haus auf Bauparzelle .432 wieder aufbaute. 1901 überließ er das Anwesen zur Hälfte seinem Sohn Johann Georg Oberhauser (1864-1920), der nach dem Tod des Vaters 1909 Alleineigentümer des Hauses wurde.
Als im November 1920 auch Joh. Georg Oberhauser verstarb, seine Ehefrau Aloisia geb. Drexel war bereits 1912 gestorben, traten seine minderjährigen 6 Kinder: Ferdinand *1902, Magdalena *1903, Hermine *1904, Robert *1906, Pauline *1907 und Maria Oberhauser *1909 das gemeinsame Erbe an.
Der Älteste, Ferdinand Oberhauser verkaufte (als Vormund seiner Geschwister) im Jahre 1926 das Elternhaus Meschach Nr. 4 (ab 1941 Nr. 5) an das Ehepaar Gabriel Forte (1884-1972) und Monika Forte geb. Welte (1887-1959). Das Ehepaar wohnte zuvor in Laterns-Wies und hatte 14 Kinder, von denen 2 als Kinder verstarben.
Familie Forte, beschriftet von Wilfried Lampert: 1. Reihe sitzend v.l.n.r: Reinelde Jg.1930, Irma 1928, Monika geb. Welte 1887, Walter 1932, Gabriel 1884, Hilda 1925 2. Reihe: Raimund 1913, Maria 1911, Clemens 1923, Aloisia 1920, Andreas 1921, Erna 1910, Rosa 1916, Romana 1924
Die Fortes waren eine sehr musikalische Familie, alle konnten sehr gut singen, einige waren maßgebliche Mitglieder beim damals bekannten Meschacher Kirchenchor. Walter Forte gründete eine Flötengruppe mit Kindern.
1955 übertrugen Monika und Gabriel Forte ihrem Sohn Walter Forte (1932-1972) und Ida geb. Gruber (1927-1999) ihr Anwesen je zur Hälfte. Bei einem tragischen Autounfall im Mai 1972 kam Walter im jungen Alter von 40 Jahren ums Leben.
In den Jahren 1974/75 brach der Sohn Harald Forte (Jahrgang 1956) den angebauten, nicht mehr benutzten Stall und Stadel ab und erbaute an derselben Stelle ein Wohnhaus.
1982 wurde der Sohn Harald Forte Alleineigentümer der gesamten Liegenschaft. Er bewohnt heute mit seiner Gattin Monika und dem Sohn Patrik Forte den neueren Teil des Hauses Nr. 5a, im Altbau lebt Gerlinde Mittelberger in Untermiete.
G.S.