Meschach Haus Nr. 6 Bp .433 Gp 4128 Bes. Nr. 1963 Hausname „Uris“ ehem. Gasthof Waidmann
Die Familie Kathan ist bereits 1669 in Meschach urkundlich nachweisbar, 4 Generationen später findet man anno 1797 im Heiratsbuch die Ehe von Mathäus Kathan (1770-1833) mit Katharina Nägele (1771-1828).
1829 erbte ihr Sohn Johann Ulrich Kathan (1801-1848) laut Einantwortung von seiner verstorbenen Mutter das Wohnhaus, damals Nr. 4, mit Stall, Bes.Nr. 1963, auch Wiesen, Wald und Alprechte. Als jährlichen Grundzins für das Haus waren an die Grafschaft Hohenems 8 Pfund Butter und 36 Kreuzer Geld abzuführen.
Johann Ulrich Kathan vermählte sich 1831 mit Maria Anna Schöch (1803-1842) aus Götzis und hatte mit ihr 5 Kinder, wovon 4 das Erwachsenenalter erreichten.
1838 Holzlieferantenliste: Haus Nr. 3, Bes.Nr. 1963 Besitzer: (Joh.) Ulrich Kathan
1849 folio 1106 Erbteilung nach Joh. Ulrich Kathan (1801-1848) lt. Testament bekommt der Sohn Josef Anton Kathan (1837-1918) das ganze Anwesen Meschach Nr. 344, muss aber seine 3 minderjährigen Geschwister auszahlen.
1857 Urmappe Besitzer des Hauses Meschach Nr. 401, Bp .433, sowie weiterer 11 Grundparzellen: Josef Anton Kathan.
Im Mai 1862 heiratete dieser Frau Maria Anna Nägele (1830-1877) aus Meschach, die ihm 7 Kinder schenkte, jedoch früh verstarb. Der Witwer verzichtete auf eine weitere Heirat.
Nachdem im Jahr 1890 bei der großen Feuersbrunst in Meschach auch dieses Haus abbrannte, wurde es vom Witwer Josef Anton Kathan und seinen Söhnen an derselben Stelle wieder aufgebaut. Zusammen betrieben sie zwei Stickmaschinen, Josef Anton war damals auch Inhaber einer Fergger-Konzession und eröffnete 1890 das erste Gasthaus in Meschach.
1908 übergab Josef Anton Kathan seinen 3 Söhnen Ulrich Kathan (1869-1941), Johann Georg Kathan (1874-1916) und Anton Kathan (1870-1940) gemeinschaftlich zu je 1/3 das Haus Nr. 5 in Meschach mit sämtlichen Besitzungen.
1909 heiratete Anton Kathan (1870-1940) Amalie Frei (1883-1969) aus Nüziders und zahlte in den Folgejahren seine
Brüder aus, sodass er Alleineigentümer der Liegenschaft wurde. Im ersten Weltkrieg war er als Leutnant an der italienischen Front im Einsatz. Nach dem Krieg übernahm er von seinem Vater das „Gasthaus zum Waidmann“ und führte es gemeinsam mit seiner Gattin. Anno 1928/29 wurden durch einen Zubau die Sitzplätze auf etwa 80 erhöht.
Anton Kathan war mehr als 40 Jahre lang als Jagdaufseher tätig, 1940 verstarb er. Das Ehepaar hatte 4 Kinder:
Richard Kathan (1919-1998), Hubert Kathan (1920-2021), Judith Kathan (1923-2017) und Werner Kathan (1925-1999), der neben dem Elternhaus ein Sägewerk betrieb.
Judith Kathan heiratete 1959 den Witwer Kaspar Galehr (1901-1971) aus Dornbirn und übernahm zusammen mit ihm in den 50-iger Jahren das Gasthaus "Waidmann" von ihrer verwitweten Mutter Amalie, die aber noch fest mithalf.
Judith war nicht nur „Gastwirtin mit Leib und Seele“ sondern betreute auch viele Jahre hindurch mit viel Liebe und Sorgfalt die Priestergrabstätte und das Kriegerdenkmal auf dem Meschacher Bergfriedhof.
Sie besorgte auch die Wäsche für die Kirche
Bis heute unvergessen bleiben die legendären Gesangsvorträge, besonders zu Weihnachten, als sie zusammen mit Erich Büsel und Anton Schneider „Wer klopfet an“ vortrug. Auch zu anderen Anlässen erfreuten die Genannten die Zuhörer mit ihrem mehrstimmigen Gesang.
v.l.n.r: Amalia Kathan geb. Frei, 2 Gäste und Judith Galehr geb. Kathan
Als eine der ersten Frauen besaß Judith einen Führerschein und machte mit ihrem VW-Käfer Besorgungen „am Land“.
Zum 100 jährigen Bestandsjubiläum wurde 1990 das Gasthaus einer gründlichen Renovierung unterzogen.
Ende 1995 wurde nach mehr als 100-jähriger Tradition die Gastwirtschaft geschlossen.
verstarb im Februar 2017 im hohen Alter von 94 Jahren. Sie übergab das Anwesen ihren beiden Töchtern Marianne Mayer und Elisabeth Obermaier. G.S.