Meschach Haus Nr. 7 Besitz Nr. 1989 Bp .436 Hausname „Bäbels“
Die Nägeles scheinen seit dem 17. Jahrhundert in Meschach auf, sie besitzen große Anwesen auf dem Spallen und auch in der Parzelle „Hof“.
Beginnen wir mit Johann Georg Nägele (1805-1871) der am 8.6.1828 Maria Agatha Lampert (1805-1833) aus Meschach heiratete. Sie schenkte ihm 2 Kinder, wenige Tage nach der Geburt des 3. Kindes verstarb die Mutter am Kindbettfieber. Johann Georg Nägele heiratete 1840 Katharina Broger (1813-1860) aus Ebnit und hatte mit ihr weitere 9 Kinder. Schon sein Vater Johann Nägele (1763-1836) setzte sich sehr für die Errichtung der Kuratie ein.
1833 erbte Joh. Georg Nägele (1805-1871) aus dem Nachlass seiner ersten Ehegattin Maria Agatha Lampert (1805-1833) die Besitz-Nr. 1989, das Wohnhaus Nr. 346 mit Stall, samt Sägemühle und 4 ½ Kuhwinterungen Wiesboden, sowie ca. 23 Viertelland Wiesen und Wald.
Die Nägeles waren unternehmungslustige Leute: 1852 kauften die Brüder Matthias (1815-1879) und Johann Georg Nägele (1805-1871) gemeinsam die Alpe Oberlatora mit 24 Kuhweiden, Sennhütte, Stallung und Wald.
Ein anderer Bruder, Johann Michael Nägele, verkaufte dem Dekan Joh. Georg Bell den Bauplatz für die neue Kirche.
Holzlieferantenliste Nägele Johann Georg (1805-1871) Haus Nr. 346 Besitz Nr. 1989
1857 Urmappe Nägele Johann Georg besitzt die Bp .436 Wohnhaus Nr. 404 und Bp .437 Säge am Emmebach, sowie etliche Wiesen und Wälder.
1866 Steuerfassionen: Nägele Johann Georg (1805-1871) besitzt das Haus Nr. 483 Bp .436 hat 2 Kühe, 2 Jährlinge, 2 Kälber, eine Stickmaschine und 72 Quadratklafter Weinreben.
1875 Einantwortung nach Joh. Georg Nägele (1805-1871): Laut Testament erben seine 10 Kinder (2 aus erster Ehe mit M. Agatha Lampert, 8 aus zweiter Ehe mit Katharina Broger, davon 3 minderjährig) das Haus Nr. 346 samt Stall und Sägemühle etc. zu gleichen ideellen Teilen.
1879 heiratet der Sohn Johann Georg Nägele jun. (1847-1891) Barbara Klien (1855-1950) aus Hohenems und hat mit ihr 9 Kinder, 2 sterben als Kleinkinder.
1882 Johann Georg Nägele jun. zahlt seine Geschwister aus und wird Alleineigentümer der Liegenschaften.
Am 10.5.1890 vernichtet der Großbrand 6 Wohnhäuser und 3 Sticklokale , darunter auch dieses Haus!
1891 verstirbt Johann Georg Nägele jun. im Alter von 43 Jahren, kurz nachdem er das abgebrannte Haus wieder neu aufgebaut hatte. Laut Testament erben die 7 minderjährigen Kinder Johann Georg, Alberta, Anna, Karl, Katharina, Rosina und Anton Nägele zu gleichen Teilen das ganze Anwesen. Die Witwe Barbara geb. Klien erhält ihr in die Ehe eingebrachtes Kapital von 700 Gulden und den lebenslänglichen Fruchtgenuss vom ganzen Nachlass, solange sie keine weitere Ehe eingeht. Sie ist die Namensgeberin für den Vulgonamen „Bäbels“.
1893 Holzlieferantenliste: Barbara geborene Klien, Witwe nach Joh. Georg Nägele
1912 übernimmt der jüngste Sohn Anton Nägele (1891-1916) das elterliche Anwesen, löst das Fruchtgenussrecht seiner Mutter ab und zahlt seine 6 Geschwister aus. Jedoch muss er schon im Jänner 1916 an der Italienfront im Kriegsdienst das Leben lassen.
1917 wird der Bruder des Vorbesitzers Karl Nägele (1887-1977) Alleineigentümer dieser Realitäten.
1928 Das Ehepaar Hieronymus Schneider (1879-1959) und Sofie Schneider geborene Flatz (1892-1974) kaufen am 22.Oktober 1927 den Hof von Karl Nägele.
1957 übergibt das Ehepaar Schneider ihrem Sohn Anton Schneider (1922-1996) das Haus Meschach Nr. 7
Anton heiratet 1959 die Witwe Stefanie Heinzle (1923-1992) von Koblach. Weil die Ehe kinderlos bleibt, adoptieren die beiden die vier Geschwister: Karlheinz, Eveline, Robert und Sabine und geben ihnen den Familiennamen Schneider.
Bis 1978 betreiben Anton und Stefanie Schneider in ihrem Haus eine Gemischtwarenhandlung, Anton stellt auch Getränke mit dem VW-Bus in der Umgebung zu.
Heute gehört das Haus Meschach Nr. 7 dem bekannten Schriftsteller Robert Schneider, der hier den berühmten Roman „Schlafes Bruder“ geschrieben hat.