Loy (franz. für Eligius) wurde um 588 bei Limoges geboren. Unter den Königen Chlotar II. und Dagobert I. war er Goldschmied und Münzmeister am Hof, wo er sich sowohl als Beamter als auch als Helfer der Armen und Gründer von Klöstern einen guten Ruf erwarb. Als Begleiter Dagoberts dürfte er auch in die Gegend von Vorarlberg gekommen sein. 639 verließ Loy den Hof, trat in den geistlichen Stand über und wurde 641 Bischof von Noyon und Tournai (Frankreich). Er starb um das Jahr 660.
Der in Vorarlberg vielfach verehrte Loy, dessen Heiligkeit der Mutter bereits vor der Geburt durch die Erscheinung eines Adlers angezeigt worden sein soll, wird entweder als Bischof oder in vornehmer Arbeitskleidung dargestellt. Zu seinen individuellen Attributen gehören vor allem Schmiedewerkzeuge und Hufeisen oder gar ein Pferdefuß, der als Hinweis auf die wunderbare Beschlagung eines wilden Pferdes zu verstehen ist. Loy gilt als Patron der Bergarbeiter, Fuhrleute, Gold- und Hufschmiede, Pferdehändler und Tierärzte und ist Nothelfer der Bauern bei Pferdekrankheiten.
Wie alte Leute sich gut erinnern, konnte man hinten in einem Winkel der Kapelle St. Loy bei Götzis, der Tür zu, oft viele Reiserbesen finden, welche in einer Not oder einem Anliegen, besonders aber bei Augenkrankheiten, als kleines Opfer geschenkt wurden, daß „der Mesner die Kapelle damit säubern könne". - Im Volke war der Glaube verbreitet, daß eine Hexe nichts Böses mehr unternehmen könne und keine Macht mehr habe, wenn ihr Besen in einer Kirche eingesperrt sei. Ob der sonderbare Brauch wohl auch auf solchem Glauben fußt und die Anliegen, in denen man Besen opferte, alle als Hexenübel galten?
Quelle: H. Hensler-Watzenegge, in: Rund um Vorarlberger Gotteshäuser, Heimatbilder aus Geschichte, Legende, Kunst und Brauchtum, Bregenz 1936, S. 11